Neues Conversations-Lexikon - 1865

Steven Avery

Administrator
Simonides (Konstantin), der größte literarische Fälscher der neueren Zeit, ist nach seinen eigenen, aber unzuverlässigen Angaben im Jahre 1823 auf der Insel Hydra geboren; feine Mutter soll von Symi, in der Nähe von Rhodus, sein Vater aus Stagira abstammen. Seine erste Schulbildung erhielt er auf der von Kapodistrias ge= gründeten äginetischen Erziehungsanstalt; seit dem Jahre 1831, wo diese Anstalt einging, entschwindet er unseren Augen und wir finden ihn, nachdem er 1837 sich eine furze Zeit in der Buchdruckerei des Buchhändlere Koromelas befunden, auf dem Berge Athos wieder, wo sein Oheim mütterlicher Seite, Benediktos, Vorsteher des sogenann ten, von Rußland unterstüßten, russischen Klosters war. An der Seite dieses Mannes

lernte er viele griechische Handschriften kennen, denen derselbe ein eifriges Studium widmete, und hat er wahrscheinlich auch manche abschreiben müssen. Er verweilte zwei Jahre lang auf dem Athos, begab sich darauf, als sein Oheim starb, nach Konftantinopel und besuchte hier, vom griechischen Patriarchen unterstüßt, die Schule des Phanar. Später ging er nach Odessa, diente daselbst dem Staatsrath Alexander Sturdza als Schreiber und ward von diesem zu einem Lithographen geschickt, bei dem er das Zeichnen auf dem Stein lernte. Nach diesen Vorbereitungen trat er 1846 in Athen zum ersten Male mit neuentdeckten Handschriften auf. Er spannte zunächst die allgemeine Aufmerksamkeit durch das Vorgeben, sein Oheim vom Berge Athos habe ihm eine Menge werthvoller alter Manuscripte hinterlassen; die Zeitungen sprachen schon mit Begeisterung von der Bereicherung, welche der Alterthumswissenschaft bevorstehe, und die griechische Regierung erklärte sich bereit, bei der Herausgabe dieser Schäße mitzuwirken. S. brachte indeffen nur zwei Inedita zum Vorschein, die er Shmais und Panselenus nannte. Die Symais sollte das Werk eines Mönchs Meletios aus Chios sein, der dem dreizehnten Jahrhundert angehört habe, und giebt die Geschichte der Hochschule von Shmi, einer angeblichen Schöpfung der griechischen Kaiser aus früher Zeit. Diese Schule soll nach dem Manuscript eine der bedeutendsten aller Zeiten gewesen sein und ihre genialen Lehrer haben unter Anderem das Papier, das Fernrohr, das Dampfschiff, die schweren Artilleriegeschüße, die Kupferstecherkunst, den Buchdruck und die Taucherglocke erfunden. Die Handschrift des Panselenus war nicht erfunden, sondern nur gefälscht und eristirte auf dem Athos in vielen Handschriften. Sie enthält die Arbeit eines Mönchs Meletius aus dem funfzehnten Jahrhundert, welche die Ikonographie der Heiligen lehrt und den Titel Panselenus nach einem Maler führt, welcher sich in der Heiligenmalerei der kirchlichen Ueberliefe rung am gehorsamsten angeschlossen hatte. S. hatte das Buch auf dem Athos abgeschrieben, aber dasselbe mit der interessanten Notiz bereichert, daß Panselenus die Verfertigung von Lichtbildern erfunden habe. Da in einer französischen, schon ein Jahr vorher erschienenen Ueberseßung des Buchs von Didron (Manuel d'Iconographie Chrétienne Grecque et Latine) diese Stelle fehlte, half sich S. mit der Behauptung, daß ste dieser Franzose aus Gefälligkeit gegen seinen Landsmann Daguerre unterdrückt habe. Obwohl die Symais keine Anerkennung fand und Muftoridis (s. d. Art.), welchen S. für dieselbe besonders zu inter= efstren suchte, ihm einen strengen Verweis gab, so trat er dennoch 1848 mit einem wahren Schaße von Handschriften auf. Er brachte einen Homer, einen Anakreon, vollständige Arriane und Menander, die Gedichte der Sappho und umfangreiche Auszüge aus Eratosthenes, Polybius, Hekatäus u. f. w. zu Tage. Seine Handschriften erweckten die allgemeine Aufmerksamkeit in dem Grade, daß das griechische Ministes rium des Cultus nicht umhin konnte, ihm seinen Wunsch zu erfüllen und die nähere Prüfung aller dieser Manuscripte zwei Ausschüssen zu übertragen. Die Gelehrten, die in diese Ausschüsse berufen waren, gingen in ihrem Urtheile sehr aus einander; einige behaupteten die Aechtheit und ein Profeffor der Universität von Athen empfahl sogar in seiner Begeisterung der Regierung die Veröffentlichung dieser Schäße; doch mußten sich die Gläubigen endlich dazu bequemen, ihr Urtheil zurückzunehmen, als einige schärfer blickende Gelehrte die Unächtheit mit zwingenden Gründen nachwiesen. Da das Urtheil der Ausschüsse bekannt wurde, kam der Ruf des Abenteurers zwar stark in's Gedränge, doch hielt ihn bei Manchen noch seine Liebenswürdigkeit im Umgange und seine außerordentliche Ueberredungsgabe. Man neigte sich sogar zu der Annahme, daß er kein Betrüger, sondern nur ein Betrogener sei, zumal da man wußte, daß er bei dem jungen griechischen Gelehrten Alexander Lykurgos noch Unterricht in der altgriechischen Syntar nahm. Woher sollte ihm, dem Schüler, nicht nur die Dreiftigkeit kommen, Gelehrten seine Versuche in der altgriechischen Geschichtschreibung und Boefte vorzulegen, sondern auch das Geschick, diese Versuche so einzurichten, daß seine hestodischen und sapphischen Verse oder seine historischen Essays nicht von vorn herein das allgemeine Gelächter erregten? Man fam daher auf die Vermuthung, daß auf dem Athos eine ganze Gesellschaft von Fälschern existire, welcher S. nur zum Vertrieb ihrer künstlichen Manuscripte diene; doch hat man sich nicht die Mühe gegeben, diesen ver

mutheten Zusammenhang ernstlich zu untersuchen. Indessen ließ sich S. durch das Urtheil jener von der griechischen Regierung niedergeseßten Ausschüsse nicht entmuthigen. 1850 trat er mit einer Beschreibung der Insel Kephalonia auf, dem Bruchstück eines geographisch-historischen Werkes über ganz Griechenland, welches von einem bis dahin unbekannten Kephalonier Eulpros aus dem vierten Jahrhundert n. Chr. herrühren sollte. Auch diese Arbeit wurde als fabricirt nachgewiesen. S. ging hierauf nach Konstantinopel, fand bei dem sardinischen Gesandten, Baron Lecco, einem großen Alterthumsfreund, Aufnahme, versuchte es erst mit einem Sanchuniathon, dann mit einem altgriechischen Werke über die Hieroglyphen, ferner mit einer Handschrift in Keilschrift mit phönicischer Interlinear-Ueberseßung, fand aber an Dr. A. D. Mordtmann, Geschäftsträger der Hansestädte in Konstantinopel, einen unterrichteten Mann im Umgange mit dem Baron Lecco, welcher den Glauben des lezteren erschütterte. Nun trat er mit der Behauptung auf, eine Handschrift aus der Zeit der lateinischen Herrschaft in Konstantinopel zu besigen, in welcher ein Mönch melde, daß die Komnenen foftbare Manuscripte an verschiedenen Orten am Bosporus vergraben hätten, und auch die Verstecke genau bezeichne. Auf Grund dieses Wegweisers führte er sich bei dem Minister der öffentlichen Arbeiten und des Handels Ismail Pascha, einem geborenen Griechen, ein, verordnete in dessen Garten und mit der Genehmigung desselben Ausgrabungen an Orten, wo er Kapseln mit Manuscripten vorher hinprakticirt hatte, wurde aber auch hier mit seiner Praxis entlarvt. Im Stillen ging er darauf nach dem Athos, wo er Abschriften nahm, auch sich Originale aneignete, und will dann eine große Reise gemacht haben, deren Beschreibung er später in England veröffentlichte. Er will die Inseln des Archipelagus, ganz Aegypten und viele, zum Theil wüßte Gegenden Astens bereift haben. Als Günstling des Glücks findet er fast bei jedem Schritte die kostbarsten Schäße von Handschriften, Denkmälern und Inschriften; selbst der schreckliche Räuber Kadarzijahni, in dessen Hinterhalt er fällt, ist nebenbei ein begeisterter Archäologe, seine Höhle ein wahres Museum, und S. wird von ihm, nach einer vierzigtägigen Gefangenschaft, bei seiner zärtlichen Entlassung mit zwei kostbaren Vasen beschenkt. Im Jahre 1853 taucht er plöglich in London auf und treibt daselbst Handel mit Handschriften; das britische Museum fauft von ihm steben, der Vorstand desselben, Sir Frederik Madden, weist jedoch die übrigen als unächt zurück. Auch in Paris, wohin er sich dann begab, will er glänzende Geschäfte gemacht haben. Am 17. Juli 1857 erschien er in Leipzig. Hier verkaufte er an die Universitäts-Bibliothek einzelne, als ächt befundene Blätter des Hirten des Hermas und rückte dann mit den größten Entdeckungen seiner Wunderreise hervor, einer Lebensbeschreibung des sonst unbekannten Alexandriners Uranios, des Sohnes des Anarimenes und der Kallioratis und Schülers des Alerandriners Chrysippus, und zweitens des Geschichtswerkes dieses Uranios: „Drei Bücher über die Könige von Aegypten; leztere Handschrift war ein Palimpsest. Für dieses Geschichtswerk faßte der berühmte Leipziger Hellenist Wilhelm Dindorf ein lebhaftes Interesse und glaubte an deffen Aechtheit. Der damals in Leipzig anwesende Alerander Lykurgos warnte ihn vergeblich; Dindorf wollte sich seinen schlagendsten Beweisen der Unächtheit nicht ergeben, auch nicht, als Lykurgos den Leipziger Gelehrten Constantin Tischendorf zum Beistande herbeigerufen hatte. Dindorf kaufte vielmehr den Palimpsest für 2000 Thaler in der Absicht, ihn zu Orford zu verkaufen, wo er auch den Text drucken zu lassen ansing. Indessen benachrichtigte er in den lezten Tagen des December 1855 den Professor Böckh zu Berlin von einem der wichtigsten und vielversprechendsten literarischen Funde der neueren Zeit" und fand sich einige Tage später persönlich in jener Hauptstadt ein, um drei Gelehrten, unter denen der Aegyptologe Lepfius war, das erste Doppelblatt des Manuscripts vorzulegen. Man machte ihn zwar darauf aufmerksam, daß S. durch die öffentlichen Blätter des Schwindels bezichtigt sei; allein er versicherte, daß er nach der vorsichtigsten Prüfung diese Anklagen als unbegründet erkannt habe. Man prüfte nun die Handschrift und hielt ste für ächt. Dindorf schien auch zum Verkauf derselben Lust zu haben, und als er 5000 Thlr. forderte, verlangte man erst die ganze Handschrift. Dindorf brachte sie am 11. Januar 1856. Vierzehn Gelehrte unterwarfen ste der Prüfung; dieselben hatten zwar einige Anwandlungen von Zweifeln, beruhigten sich

aber bei Dindorf's Bürgschaft. Zulegt kam man dahin überein, daß Lepslus die Hälfte der geforderten Kaufsumme an Dindorf zahlte, worauf_sich jener Gelehrte der genauen Entzifferung des Coder widmete und dabei fand, daß die Berichte des Uranios den Resultaten der Geschichtsforschung, auf welche die neueren Aegyptologen nicht wenig Stolz sind, widersprachen. Am 27. Januar trug Lepstus dem Könige, der die Gelder zum Ankauf der Handschrift bereits zugesagt hatte, seine Zweifel vor. Am 29. fam eine telegraphische Depesche Tischendorf's in Berlin an: „Ich bin überzeugt, daß das Uranios-Palimpsest ein Betrug ist," den 30. forderte Lepslus die Häupter der Universität und der Akademie der Wissenschaften auf, seine Beweise der Unächtheit der Uranios Handschrift zu bestätigen und wo möglich zu verstärken, um ihn dadurch in den Stand zu sehen, gegen den Betrüger polizeilich einschreiten zu können. So unter warf man den Uranios nun einer chemischen und mikroskopischen Untersuchung und fand, daß die Uranios-Schrift jünger war als der Text, der darüber geschrieben sein follte. Jest glaubte man, daß die Grundlagen zu einem gerichtlichen Einschreiten gegen S. gewonnen seien. Lepstus fuhr selbst am Tage nach jener chemischen Brüfung mit einem Polizeibeamten nach Leipzig, um die Verhaftung zu beantragen. Dies selbe erfolgte am Morgen des 1. Februar. S. stand gerade zwischen seinen ge= packten und nach London adressirten Effecten und wollte soeben Leipzig verlassen. Eine Untersuchung seiner Effecten zeigte, daß er den Uranios noch in Leipzig selbst geschrieben und dabei auch nicht versäumt hatte, des Lepstus Schriften, die er berichtigen und übertreffen wollte, genau zu vergleichen. Auch das Geld, das ihm Din dorf ausgezahlt hatte, fand man noch vollständig vor. Indessen bald nach seiner Verhaftung ward er wieder auf freien Fuß gesezt und straflos unter Zurücklieferung seiner Gelder und Sachen entlassen. In Preußen hatte er nichts begangen, da nur Dindorf den Palimpsest in Berlin hatte verwerthen wollen, und in Sachsen gab es keinen Kläger gegen ihn, da Dindorf zur Uebernahme dieser Rolle keine Luft bezeigte. Ein interessantes Nachspiel zu dieser tragischen Berwickelung war das Gezänk zwischen Lepstus und Tischendorf, die in öffentlichen Erklärungen mit Anzüglichkeiten gegen einander losfuhren, um sich die Ehre der ersten Entdeckung des Betrugs zu vindiciren, während, wenn um diese Ehre gestritten werden sollte, Lykurgus allein der Sieger sein könnte. Aber ein faft genial zu nennender Schluß ist der Sache von S. gegeben, indem er im September 1862 in dem englischen Blatte The Guardian" bekannt machte, der Codex Sinaiticus, von welchem Tischendorf so viel unnöthiges Wesen mache, sei von ihm, Simonides, fabricirt. Im Jahre 1839 nämlich habe er denselben geschrieben, und zwar auf dem Athos und auf die Bitte seines Oheims, der dem Kaiser Nikolaus damit ein Geschenk zu machen wünschte. Er habe, unter Vergleichung anderer Ausgaben des griechischen Neuen Testaments, eine Moskauer Lertausgabe in einem fast ganz aus leeren Blättern bestehenden Bergamentband ab. geschrieben, den er in der Klosterbibliothek gefunden. Als die Handschrift fertig war, fei er vom Patriarchen Konstantios von Konftantinopel ersucht worden, sie dem Sinai. Kloster zu verehren, und derselbe Patriarch habe die Uebersendung besorgt. Als er im Jahre 1852 den Sinai besuchte, habe er bemerkt, daß man dem Coder künstlich ein älteres Aussehen gegeben habe. Professor Tischendorf nahm die Sache zu ernst, indem er die erheiternde Erfindung eines Mannes, der an ihm für seine Intervention in die Leipziger Uranios Geschichte nur sein Müthchen fühlen wollte, weitläuftig in einer besonderen Schrift zu widerlegen suchte. Für den wahren Ernst an der Sache, daß diese kühne Digression des Griechen keine ganz ungerechte Strafe für die äußerliche und völlig weltliche Geschäftigkeit war, mit welcher er selbst seine für die Schriftforschung ziemlich werthlosen Abschriften Entdeckungen zu seiner Celebrität und Decoration geltend zu machen verstanden hat, dafür hatte er kein Auge. Die Berliner Gelehrten, die dem Uranios ein so gründliches und lange dauerndes Studium gewid. met haben, hat S., wie es scheint, in Ruhe gelaffen.
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Steven Avery

Administrator
Simonides (Constantine), the greatest literary forger of modern times, was born, according to his own but unreliable statements, in 1823 on the island of Hydra; his mother is said to have come from Symi, near Rhodes, and his father from Stagira. He received his first education at the Aeginean educational establishment founded by Kapodistrias; since 1831, when this establishment closed, he has disappeared from our sight and, after spending a short time in the printing shop of the bookseller Koromelas in 1837, we find him again on Mount Athos, where his maternal uncle, Benediktos, was head of the so-called Russian monastery supported by Russia. At this man's side he became acquainted with many Greek manuscripts, which he devoted to diligent study, and he probably had to copy some of them. He stayed on Athos for two years, then, when his uncle died, he went to Cosftantinople and, supported by the Greek Patriarch, attended Phanar's school. Later he went to Odessa, where he worked as a clerk for the State Councillor Alexander Sturdza, and was sent by him to a lithographer, from whom he learned to draw on stone. After these preparations he appeared in Athens for the first time in 1846 with newly discovered manuscripts. He first attracted general attention by claiming that his uncle from Mount Athos had left him a large number of valuable old manuscripts; the newspapers were already speaking enthusiastically of the enrichment that was about to befall ancient studies, and the Greek government declared itself willing to help publish these treasures. S., however, only brought to light two unedited works, which he called Symais and Panselenus. The Symais is said to be the work of a monk Meletios from Chios, who belonged to the thirteenth century, and gives the history of the school of Shmi, an alleged creation of the Greek emperors from earlier times. According to the manuscript, this school was one of the most important of all times and its brilliant teachers invented, among other things, paper, the telescope, the steamship, heavy artillery guns, copperplate engraving, the printing press and the diving bell. The manuscript of Panselenus was not invented, but merely forged and exists on Athos in many manuscripts. It contains the work of a monk Meletius from the fifteenth century, which teaches the iconography of the saints and bears the title Panselenus after a painter who most obediently followed the ecclesiastical tradition in the painting of saints. S. had copied the book on Athos, but had added the interesting note that Panselenus had invented the production of slides. Since this passage was missing in a French translation of Didron's book (Manuel d'Iconographie Chrétienne Grecque et Latine), which had appeared a year earlier, S. helped himself by claiming that the Frenchman had suppressed it out of a favor to his fellow countryman Daguerre. Although the Symais was not recognized and Muftoridis (see article), whom S. had particularly tried to interest in it, gave him a severe reprimand, he nevertheless came up with a veritable treasure trove of manuscripts in 1848. He brought to light a Homer, an Anacreon, complete Arriane and Menander, the poems of Sappho and extensive extracts from Eratosthenes, Polybius, Hecataeus, etc. His manuscripts attracted so much attention that the Greek Ministry of Worship could not help but grant him his wish and entrust the detailed examination of all these manuscripts to two committees. The scholars who were appointed to these committees differed greatly in their opinions; some maintained that they were genuine, and a professor at the University of Athens even enthusiastically recommended that the government publish these manuscripts; but the believers were finally forced to retract their opinion when some more keen-seeing scholars proved their inauthenticity with compelling reasons. When the verdict of the committees became known, the adventurer's reputation was greatly undermined, but his pleasant manner and his extraordinary powers of persuasion kept him in the hearts of many. People even tended to believe that he was not a fraudster, but only a victim of fraud, especially since it was known that he was still taking lessons in ancient Greek syntar from the young Greek scholar Alexander Lykurgos. How could he, the student, not only have the audacity to present his attempts at ancient Greek historiography and poetry to scholars, but also the skill to organize these attempts in such a way that his hestodic and Sapphic verses or his historical essays did not immediately provoke general laughter? It was therefore assumed that there was a whole society of forgers on Athos, for whom S. was only used to distribute their artificial manuscripts; but no one took the trouble to investigate this ignorant person.





























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to seriously investigate the suspected connection. However, S. did not allow himself to be discouraged by the verdict of the committees set up by the Greek government. In 1850 he came up with a description of the island of Kephalonia, a fragment of a geographical and historical work on the whole of Greece, which was said to have been written by a previously unknown Kephalonian named Eulpros in the fourth century A.D. This work was also proven to have been fabricated. S. then went to Constantinople, found acceptance by the Sardinian ambassador, Baron Lecco, a great friend of antiquity, and tried first a Sanchuniathon, then an ancient Greek work on hieroglyphs, and also a manuscript in cuneiform with a Phoenician interlinear translation, but was rejected by Dr. A. D. Mordtmann, representative of the Hanseatic cities in Constantinople, an informed man in contact with Baron Lecco, who shook the latter's faith. He then came forward with the claim that he had a manuscript from the time of Latin rule in Constantinople, in which a monk reported that the Comneni had buried valuable manuscripts in various places on the Bosporus, and also precisely identified the hiding places. On the basis of this guide, he introduced himself to the Minister of Public Works and Trade Ismail Pasha, a native Greek, and ordered excavations in his garden, with his permission, in places where he had previously practiced burying capsules with manuscripts, but his practice was exposed here too. He then went quietly to Athos, where he made copies and also acquired originals, and then claimed to have made a long journey, the description of which he later published in England. He claims to have covered the islands of the Archipelago, all of Egypt and many parts of Asten, some of them white. As a favourite of fortune, he finds the most valuable treasures of manuscripts, monuments and inscriptions at almost every step; even the terrible robber Kadarzijahni, into whose ambush he falls, is also an enthusiastic archaeologist, his cave is a veritable museum, and S. is given two valuable vases by him upon his tender release after a forty-day imprisonment. In 1853 he suddenly turns up in London and trades in manuscripts there; the British Museum is constantly buying him, but its director, Sir Frederik Madden, rejects the rest as inauthentic. He also claims to have done brilliant business in Paris, where he then went. On July 17, 1857, he appeared in Leipzig. Here he sold to the university library individual pages of The Shepherd of Hermas that he had found to be genuine and then came up with the greatest discoveries of his miraculous journey, a biography of the otherwise unknown Alexandrian Uranius, the son of Anarimenes and Callioratis and student of the Alexandrian Chrysippus, and secondly the historical work of this Uranius: "Three Books on the Kings of Egypt; the latter manuscript was a palimpsest. The famous Leipzig Hellenist Wilhelm Dindorf took a keen interest in this historical work and believed in its authenticity. The Alexandrian Lykurgos, who was present in Leipzig at the time, warned him in vain; Dindorf did not want to surrender to his most striking proofs of its inauthenticity, not even when Lykurgos had called the Leipzig scholar Constantin Tischendorf to assist him. Instead, Dindorf bought the palimpsest for 2,000 thalers with the intention of selling it to Orford, where he also planned to have the text printed. In the last days of December 1855, however, he informed Professor Böckh in Berlin of one of the most important and promising literary discoveries of modern times, and a few days later he personally appeared in that capital to show the first double page of the manuscript to three scholars, among whom was the Egyptologist Lepfius. It was pointed out to him that S. had been accused of fraud by the public papers, but he assured them that after the most careful examination he had found these accusations to be unfounded. The manuscript was then examined and considered to be genuine. Dindorf also seemed to be keen to sell it, and when he demanded 5,000 thalers, the entire manuscript was first requested. Dindorf brought it on January 11, 1856. Fourteen scholars subjected it to examination; although they had some moments of doubt, they calmed down.


























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but with Dindorf's guarantee. It was then agreed that Lepslus would pay Dindorf half of the purchase price, whereupon that scholar devoted himself to the precise decipherment of the code and found that Uranius's reports contradicted the results of historical research, of which modern Egyptologists are not a little proud. On January 27, Lepstus expressed his doubts to the king, who had already promised the money to purchase the manuscript. On the 29th, a telegraphic dispatch from Tischendorf arrived in Berlin: "I am convinced that the Uranius palimpsest is a fraud." On the 30th, Lepstus called on the heads of the university and the Academy of Sciences to confirm and, if possible, strengthen his evidence of the inauthenticity of the Uranius manuscript, so that he could take police action against the fraudster. So the Uranius was subjected to chemical and microscopic examination and it was found that the Uranius manuscript was younger than the text that was supposed to have been written on it. It was now believed that the basis for legal action against S. had been obtained. Lepstus himself drove to Leipzig the day after the chemical examination with a police officer to request his arrest. This happened on the morning of February 1st. S. was standing among his packed effects that had been addressed to London and was just about to leave Leipzig. An examination of his effects showed that he had Uranius had written it himself in Leipzig and had not neglected to compare Lepstus's writings, which he wanted to correct and surpass. The money that Dindorf had paid him was also found to be in full. However, soon after his arrest he was released without punishment and his money and belongings were returned. He had committed no crime in Prussia, since only Dindorf had wanted to exploit the palimpsest in Berlin, and in Saxony there was no accuser against him, since Dindorf showed no inclination to take on this role. An interesting aftermath of this tragic turn of events was the quarrel between Lepstus and Tischendorf, who in public statements launched into insinuations against each other in order to claim the honor of being the first to discover the fraud, whereas if this honor were to be disputed, Lycurgus alone could be the victor. But S. gave the matter an almost ingenious conclusion when he announced in September 1862 in the English newspaper The Guardian that the Codex Sinaiticus, about which Tischendorf makes such unnecessary fuss, was made by him, Simonides. He wrote it in 1839, on Mount Athos, at the request of his uncle, who wanted to make a gift of it to Emperor Nicholas. Comparing other editions of the Greek New Testament, he copied a Moscow edition in a bergament volume consisting almost entirely of blank pages, which he found in the monastery library. When the manuscript was finished, he was asked by Patriarch Konstantios of Conftantinople to donate it to the Sinai Monastery, and the same Patriarch arranged for it to be sent. When he visited Sinai in 1852, he noticed that the codex had been artificially given an older appearance. Professor Tischendorf took the matter up. too seriously, as he tried to refute at length in a separate paper the amusing invention of a man who only wanted to vent his anger at him for his intervention in the Leipzig Uranius story. He had no eye for the true seriousness of the matter, that this bold digression of the Greek was not an entirely unjust punishment for the external and completely worldly busyness with which he managed to use his own copies of discoveries, which were of little value for scripture research, for his own celebrity and decoration. S. seems to have left the Berlin scholars, who devoted such a thorough and lengthy study to Uranius, in peace.
 
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