Steven Avery
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Diples und Quellenangaben im Codex Sinaiticus
Ulrich Schmid
1. Einfurrende und methodische Vorbemerkungen
https://www.zotero.org/groups/14909/septuagint/items/itemKey/2WUZRBG7?
Codex Sinaiticus ist ein buchtcchnischcs Unikal in einem umfassenderen Sinne als jede andere erhallene Bibelhandschrift des ersten Jahrtausends. Das Format (vier Spulten). die außergewöhn liehe Qualität des Pergaments und die Vielzahl der Korrekturen sind ohne Parallele. Ilin/u kommt, dass die lls. einer Zeit (Mitte des 4. Jahrhunderts) entstammt, in der der biblische Kanon allgemein als /um Abschluss gebracht gilt. Dabei betrachten manche Forscher die erste Hälfte des 4. Jahrhunderts als die entscheidende Periode in der Kamms gcschichtc, deren Abschluss sich sogar bis ins 5. Jahrhundert erstrecken soll.1 Fine Hs. aus der Mitte des 4. Jahrhunderts, die A I und NT sowie zwei weitere Schriften der sog. Apostolischen Väter in einer physischen Finheit versammelt. ist daher eher als eine Sammclhandschrift zu begreifen, die den Inhalt einer Bibliothek überliefert, als dass sic die Abschrift eines einzelnen Buches darstclll. Fine jüngst veröffentlichte Studie von Dirk Jongkind beschreibt mit vielen Beobachtungen die buchlcchnischcn Herausforderungen, die mit der Herstellung des Codex Sinaiticus verbunden waren. Die digitale Neuausgabc der Hs. mit Transkript und detaillierten technischen und kotiservatorischcn Beschreibungen wird die Sonderstellung und den experimentellen Charakter der Hs. weiter erschließen helfen. Möglicherweise sind auch die /itatmarkierungen und Quellenangaben bei einigen all. Zitaten innerhalb dieser buchtcchnischcn Sonderstellung zu sehen. Dabei wird diese Sonderstellung nicht nur unter dem Aspekt des Neuen und Zukunftsweisenden, sondern auch unter der Rubrik fehl geleiteter Versuche, ja sogar des Scheitems zu betrachten sein.